Wer sich gerne selbst versorgt und seine Kräuter und sein Gemüse im eigenen Garten anpflanzen, züchten und großziehen möchte, der ist mit dem Hochbeet gut beraten.
Vorteile eines Hochbeets
Das Gemüse und die Kräuter sind nicht bodentief, zur Pflege aber auch zur späteren Ernte muss man sich nicht immer bücken und das Arbeiten ist somit wesentlich rückenschonender. Auch Kinder können so auf Augenhöhe an das Gemüse herangeführt werden und ersten Kontakt zum Thema Selbstanbau aufnehmen. Je nach Höhe, kommen kleine Nagetiere nur sehr schwer an das Gemüse. Auch Katzen kommen nicht an das Gemüse und die Kräuter heran und können auch nicht in das Beet machen.
Unkraut macht sich kaum im Hochbeet breit, sollte dennoch mal etwas vorhanden sein, kann man es schnell eindämmen und unkompliziert entfernen. Ein Hochbeet kann sich von mehreren Seiten aufwärmen und so positiv auf das Wachstum der Pflanzen auswirken.
So sollten Sie beim Hochbeetbau vorgehen
Suchen Sie sich zuerst eine geeignete Stelle im Garten, an der Sie das Hochbeet erbauen möchten. Hier sollten Sie den Hinweis beachten, dass man ein fertiges Hochbeet nicht ohne weiteres wieder versetzen kann, wählen Sie also mit bedacht.
Rechteckiges Hochbeet aus Holz bauen
Material das Sie für den Bau benötigen:
- Vier Eckpfähle, im Idealfall angespitzt mit einer Länge von 100 cm
- Vier Seitenwände in der gewünschten Größe oder entsprechende Bretter
- Drahtgeflecht (verzinkt oder beschichtet) als Grundfläche für den Boden und späterem Nagerschutz
Naturstoffe, die Sie für ein Hochbeet benötigen
- Gartenerde
- Blumenerde
- Grober Kompost und Rasenabfälle, Laub und kleine Stöcker
- Feiner Kompost
Welchen Ansprüchen das Holz gerecht werden sollte
Das Holz ist 24 Stunden Wind und Wetter ausgesetzt und wird von der Innenseite immer feucht und leicht nass sein. Es sollte daher extrem witterungsbeständig sein und nur langsam verrotten. Wer das Holz nicht extra behandeln möchte, kann im Baumarkt z.B. Terrassendielen kauen. Diese sind teilweise druckimprägniert und halten den Witterungsverhältnissen lange stand.
Eckpfeiler abstecken und markieren
Wenn Sie den richtigen Platz gefunden haben, stecken Sie die Ecken mit vier Pfeilern ab. Bauen Sie Ihr Hochbeet auf eine Rasenfläche, können Sie diese innerhalb der Hochbeetfläche aufnehmen und später als Schicht im Beet verwenden.
Das Beet besteht aus nur wenigen Bauteilen, vier Eckpfeiler und vier Seitenteile sind das ganze Geheimnis. Ein Grund, wieso der Bau relativ einfach ist. Damit alle Schichten im Beet auch entsprechend viel Platz haben, sollte sie eine Mindesthöhe von 60-70 cm anvisieren. So profitieren Sie auch von dem rückenschonenderen Arbeiten.
Sie benötigen entweder 4 fertige Seitenteile, oder ausreichend Holzbretter, um diese zu bauen. Da der Druck von der Erde und den anderen Schichten von innen nach außen wirkt, sollten Sie die Bretter von innen gegen die Eckpfähle legen und mittels schrauben oder Nägeln fixieren. Nach der ersten Reihe sollten Sie das Drahtgeflecht auf dem Boden auslegen und mit der unteren Brettreihe verbinden. Hier können Sie einen Holztacker nehmen oder Krampen. Jetzt geht es mit den Seitenteilen weiter, Brett für Brett wächst Ihr Hochbett in die Höhe. Ist die Konstruktion fertig gebaut, geht es darum, die verschiedenen Schichten anzulegen.
Aufbau eines Hochbeets und die verschiedenen Schichten
- Ein Hochbeet besteht aus verschiedenen Schichten, wobei der Mutterboden bzw. die Blumenerde die letzte, oberste Schicht bildet in der die Samen und Pflanzen eingepflanzt werden. Ca. 15-20 cm
- Die darunterliegende Schicht wird in den meisten Fällen aus reifem Kompost gebildet ca. 15 cm und wird gefolgt von Gartenerde, ca. 15 cm
- Unter der Gartenerde befindet sich eine Schicht mit Laub und Holz, wobei hier auch Rind Mulch und andere Grünabfälle eingesetzt werden können. Ist dies nicht zur Hand, kann man auf Schotter, alte, kaputte und kleine Dachziegeln oder Kies zurückgreifen. Idealerweise befinden sich in den Schichten jedoch nur biologisch abbaubare Stoffe und Materialien die verrotten können. Ca. 15-20 cm
- Diese Schicht dient auch dazu, dass das Wasser nicht direkt durch das Hochbeet sickert und die Pflanzen mit den Wurzeln lange etwas davon haben.
- Ganz unten sollte man nicht auf einen Nagerschutz verzichten. Dazu kann man ein Drahtgeflecht einsetzen. Wichtig ist dabei, dass Wühlmäuse es nicht schaffen, von unten in das Hochbeet zu kommen. So wird verhindert, dass das Gemüse und die Pflanzen angenagt werden können.
Alles in allem ist ein Hochbeet eine Art kontrollierter Kompost, der von unten nach oben weiter verrottet und frische Erde nachproduziert. Im Folgejahr kann man auf Bedarf die oberste Schicht austauschen, die schichten darunter haben sich im Laufe der Zeit weiter zersetzt und setzen Nährstoffe frei.
Gemüse, das sich für ein Hochbeet anbietet
Nicht jedes Gemüse ist für ein normales Hochbeet geeignet. Im Optimalfall wächst das Gemüse auch kleinem Platz. Beliebt sind dabei Möhren, Rote Bete oder Radieschen. Sie benötigen keinen zu großen Abstand zwischen den Samen und wachsen auf kleinem Raum. Salatköpfe sind auch gern gesehene Gäste in diversen Hochbeeten, benötigen bei der Aussaat schon mehr Platz. Je kleiner das Hochbeet ist, umso enger sollte das Gemüse oder die Kräuter wachsen können.
Die einfachste Variante eines Hochbeets ist eine alte Sandkiste. Umrandet mit Holz, kann diese in der einfachsten Version mit Mutterboden aufgefüllt und im Anschluss bepflanzt.
Alles kann ein Hochbeet sein
Wer handwerklich nicht ganz so geschickt ist, der kann sich entweder ein fertiges Hochbeet aus Holz oder Kunststoff kaufen oder alte Behälter umfunktionieren. Eine alte Badewanne kann optimal umfunktioniert werden. Eine alter IBC Container oder ein Regenfass können ebenfalls umfunktioniert werden. Bei diesen Objekten ist es nur wichtig, dass das Wasser irgendwann ablaufen kann. Der Boden muss entsprechend durchlöchert werden, damit der die Schichten nicht dauerhaft im Nassen stehen und gammeln.
Hochbeet aus Stein
Wer sein Beet „in Stein gemeißelt“ möchte, der kann sich das Hochbeet aus Stein bauen und dauerhaft im Gartenbild verankern. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand. Man muss sich keine Gedanken über die Verrottung und Verwitterung vom Holz machen. Damit die Steine halten, muss hier mit echtem Mörtel gemauert werden. Es empfiehlt sich, dafür ein entsprechendes Fundament zu gießen. Hierbei ist jedoch wichtig, dass man auf eine Bodenplatte verzichtet, sonst kann das Wasser nur schwer bis gar nicht ablaufen. Auf einen Nagerschutz sollte man auch bei einem Steinbeet nicht verzichten.
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