Einfach die Heckenschere nehmen und los, ist jedoch nicht der richtige Weg. Jeder Strauch braucht seine eigene Pflege und folgt beim Schnitt auch eigenen Regeln. Welche Schneidetechnik für welchen Strauch die richtige ist, gilt es sich individuell zu informieren.
Strauchschnitt richtig vorbereiten
Strauchschnitt erfolgt mit Werkzeugen. Entweder mit einer kleinen Gartenschere oder mit einer Heckenschere. Die meisten kleinen Sträucher können mit der Gartenschere geschnitten werden. Sträucher mit sehr kräftigen Ästen werden mit einer Astschere behandelt. Wurden kräftige Äste abgetrennt, sollte die Schnittfläche mit mit einem Messer noch geglättet werden. Wundverschluss aus dem Baumarkt unterstützt die Heilung des Astes und beugt einem Absterben vor.
Diese Dinge sollten unbedingt vor dem Strauchschnitt besorgt werden, da eine Wundbehandlung am Ast immer in direkter Folge zum Schnitt getätigt wird.
Wann wird geschnitten?
Die Frühblüher, also alle die nach dem Frost direkt in die Blütezeit gehen, werden immer nach der Blüte geschnitten. Bei kleinen Sträuchern können die alten Blüten auch direkt entfernt werden. Sieht einerseits schöner aus und gibt den anderen Ästen mehr Nährstoffe. Was häufig zu einer viel längeren Blütezeit führt.
Alles was im Sommer blüht, wird im Spätherbst bis März geschnitten. Wobei es nur außerhalb der Frostzeit zum Strauchschnitt kommen sollte. Deshalb schneiden die meisten Gärtner die Sommerblüher bereits bis Ende November sehr tief zurück.
Warum der Strauchschnitt wichtig ist
Ein Strauch kann seine ganze Blütenpracht nur entfalten, wenn die Nährstoffe ausreichend vorhanden sind. Da alte Äste aber den jungen Ästen Nährstoffe rauben, kommt es bei nicht geschnittenen Sträuchern zu wesentlich weniger Blüten. In der Natur sieht man dies durch oft kahle Stellen in den Sträuchern.
Entfernt man die alten Äste aus dem Strauch, kriegen die neuen Triebe viele Nährstoffe und bilden in der kommenden Saison wundervolle Blüten. Außerdem sind geschnittene Sträucher auch generell schöner, da sie sonst in einen Wildwuchs ausarten und viel Platz einnehmen.
Der Erziehungsschnitt im ersten Jahr
Im ersten Jahr nachdem der Strauch gepflanzt wurde – also einen Winter bereits hinter sich hat und die erste Blütezeit durch ist – gibt es den sogenannten Erziehungsschnitt. Mit diesem Schnitt bringt man den Strauch in die gewünschte Form, die er die kommenden Jahre haben wird. Wichtig ist ein symmetrischer Schnitt bei dem die Äste zu allen Seiten die gleiche Länge haben. So verteilen sich auch die Nährstoffe immer gleichmäßig. Zudem ist der Strauch dann bei Unwetter in allen Richtungen gleichmäßig stabil.
Die kommenden Jahre erfolgt immer nur die Kürzung aller Äste und das Entfernen von alten Ästen die im Strauch zurückblieben. Er wird also nur noch ausgedünnt, aber behält seine ursprüngliche Form die ihm beim Erziehungsschnitt zugeteilt wurde.
Schnittgut direkt entsorgen
Um einen Pilzbefall zu vermeiden, ist es unbedingt ratsam die abgeschnittenen Äste sofort zu entsorgen. In den meisten Orten gibt es dafür einmal im Monat eine Abholung für Strauchschnitt. Also das Schnittgut in einen Karton packen oder bündeln, und abgeben. Altes Schnittgut wird sehr schnell von Pilzen befallen die sich ausbreiten. Und dann kann durchaus auch der Strauch einen Pilzbefall erleiden. Wer keine Entsorgungsmöglichkeit hat, kann das Schnittgut mit einem Häcksler zerkleinern, im Gartenhäcksler Test haben wir passende Modelle vorgestellt.
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