Maulwürfe im Garten, das erfreut wirklich wenige Gartenbesitzer und so gibt es in den letzten Jahrzehnten immer wieder Hausmittel und Vorgehensweisen, die gegen Maulwürfe helfen sollen. Was hilft aber wirklich und was stört uns eigentlich am Maulwurf im Garten? Dies sind die Tipps gegen Maulwürfe 2024:
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Maulwurf steht unter Artenschutz
- 2 Hausmittel und Tricks gegen einen Maulwurf
- 3 Maulwurf mit Geräuschen vertreiben
- 4 Den Maulwurf daran hindern einen Haufen aufzuwerfen
- 5 Wann ist der Maulwurf aktiv
- 6 Einen Maulwurfhaufen erkennen
- 7 Futter und Nahrung des Tunnelbauers
- 8 Maulwurfshügel und Gänge stören den Gartenbesitzer
- 9 Natürliche Feinde des Maulwurfs
Der Maulwurf steht unter Artenschutz
Der unter dem Bundesartenschutz stehende Gartenbewohner macht es dem Gartenbesitzer nicht einfach. Er darf nicht gefangen, getötet oder gestört werden. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, den kleinen Wühler zu vergrämen. Das ist laut Artenschutzgesetz übrigens erlaubt. Es dürfen Methoden zur Vergrämung eingesetzt werden, abstoßende Substanzen, die den Maulwurf fernhalten, sogenannte „Repellentien“. Hierauf ziehen die allgemeinen Tipps und Tricks gegen Maulwürfe ab. Schussfallen, Spaten, giftige Gase und zerbrochene Flaschen sind im Kampf gegen den Maulwurf verboten.
Solche Schussfallen werden im Handel als „Wühlmausfalle“ angeboten. Was wirklich damit bezweckt wird, ist jedoch offensichtlich. Der Einsatz solcher Fallen ist nicht nur sehr gefährlich, er ist als Einsatzmittel gegen einen Maulwurf verboten.
Hausmittel und Tricks gegen einen Maulwurf
Es gibt verschiedene Hausmittel und Tricks, die einen Maulwurf vertreiben sollen. Dazu gehört zum Beispiel der Einsatz von saurer Milch, Knoblauch, Tierhaaren, Essig und Wermut. Dies mag auf den ersten Blick einleuchtend sein. Der Erdbewohner kommt in seinen Gang, riecht das fremde Material, mag dies nicht und verschwindet. Das Problem dabei ist, es kann schnell in einer Sisyphusarbeit enden. Der schwarze Erdbewohner ist sehr fleißig und gräbt sich einfach einen neuen Gang, in dem es weniger unangenehm riecht. Als Gartenbesitzer arbeitet man dem Kleinen somit immer hinterher und kann nur eine Symptombekämpfung durchführen. Spätestens, wenn die Mittelchen ihren Geruch verlieren, kommt der Quälgeist zurück.
Maulwurf mit Geräuschen vertreiben
Der Maulwurf mag es ruhig und er ist ein Fluchttier. Ist es auf dem Rasen oder an der Oberfläche laut, bleibt er im Verborgenen. Oftmals sieht man kleine Windräder im Rasen stecken oder es werden Flaschen mit der Öffnung nach oben eingegraben, damit der Wind sich am Flaschenhals bricht und sich das Geräusch auf den Boden überträgt. Weht ein dauerhafter Wind, kann dies funktionieren. Es können auch Flatterband oder Tüten an Stöcke gebunden werden.
Bei Windstille hat man jedoch ein Problem. Dies gilt übrigens auch für Rasenmäher Roboter, stehen diese in der Nacht still oder fahren am Wochenende keine Schleifen, dann stört hier gar nichts. Tagsüber erzeugen die Mähroboter im Regelfall ausreichend Vibrationen. Unsere Beobachtungen zeigen jedoch, dass der Mähroboter nur bedingt schützt.
Es gibt daher auch Geräte, die elektrisch betrieben werden und regelmäßig einen Ton abgeben. Diese werden in den Boden gesteckt und der Maulwurf kann diesen Ton wahrnehmen. Diese Maulwurf-Vertreiber können immer wieder an andere Stellen gesteckt werden. Wir konnten den Maulwurf damit nur bedingt fernhalten. Unter dem Schlafzimmerfenster war der Ton auch nicht immer angenehm. Wir hören Töne zwischen 20 und 20.000 Hertz. Die meisten Geräte arbeiten mit Tönen von 400 bis 1000 Hertz.
Den Maulwurf daran hindern einen Haufen aufzuwerfen
Wäre es nicht schön, wenn es keine Maulwurfshaufen mehr geben würde? Diesen Gedanken hatten schon viele und es ist möglich, Maulwürfe daran zu hindern einen Haufen bzw. die Erde aufzuwerfen. Mit einem Maulwurfnetz kann dies verhindert werden. Ein Maulwurfnetz wird dabei unter der Grasnarbe angelegt. Bei bestehenden Gärten ist die nachträgliche Installation eines solchen Netzes mit sehr viel Aufwand verbunden. Bei der Neuanlage eines Gartens sollte ernsthaft über die Option nachgedacht werden. Haben die Nachbarn oder hatte man selbst in der Vergangenheit immer wieder mit Maulwürfen zu tun, dann kann ein Maulwurfnetz Abhilfe schaffen.
Wie funktioniert das Maulwurfnetz?
Das Netz ist ein feinmaschiges, zwischen 7 mm und 14 mm grobes Netz, das auf die Erdschicht unter der Rasensaat gelegt und mit Bodenankern befestigt wird. Die gesamte Fläche unter dem Rasen (ca. 5 bis 10 cm tief), ist mit dem Netz ausgelegt. Der Maulwurf kann jetzt zwar weiterhin im Erdreich graben, kommen jedoch nicht durch das Netz an die Oberfläche und ist damit auch nicht mehr in der Lage einen Maulwurfshaufen aufzuwerfen. Er muss also weiterziehen und kann nur noch außerhalb des Netzes seinen Erdaushub loswerden.
Das Maulwurfnetz kann horizontal als auch vertikal im Boden eingelassen werden. Möchte man den Rasen nicht komplett neu anlegen, können zu den Seiten des Gartens Gräben ausgehoben und das Netz kann hier senkrecht in dem Graben eingearbeitet werden. Der Spalt sollte durchaus 80 cm bis einen Meter tief ins Erdreich reichen. Das Netz sollte nun ebenfalls mit Erdankern an der Seite des Grabens befestigt werden und oberhalb auf dem Rasen noch etwa ein Meter weiter verlegt werden.
Hier kann die Grasnarbe angehoben und später wieder draufgelegt werden. Alternativ kann der Rasen ganz kurz gemäht, das Netz verlegt, mit Erde angefüllt und der Rasen neu ausgesät werden. Das Netz ist ausreichend grobmaschig, dass der Rasen problemlos durchwachsen kann. Wichtig ist, dass das Netz ausreichend mit Erdnägeln befestigt wird. Beim Einsatz von zu wenigen Haltepunkten kann der Maulwurf dies unter Umständen hochdrücken. Muss das Netz angesetzt werden, sollte man dies etwas überlappen und mit Erdspießen befestigen.
Hinweis: Wer sich die Mühe macht und ein Maulwurfnetz nachträglich verlegt, der sollte beim Kauf auf Qualität achten. Ist das Netz an sich zu dünn, kann das Tier dies unter Umständen zerstören.
Das Gangsystem
Maulwürfe leben teilweise tiefer in der Erde als man denkt. Die Gänge und Haufen an der Oberfläche sind nur die berühmt-berüchtigte Spitze des Eisberges. Die Gänge reichen durchaus 40 bis 80 cm unter die Oberfläche und das Gangsystem besteht aus verschiedenen „Räumen“ wie eine Vorratskammer und einer Schlafkammer. Der Maulwurf ist ein Einzelgänger und wenn es auch scheint, als würde eine Großfamilie unter der Erde wohnen, der Tunnelbauer bewirtschaftet zwischen 500 m² bis zu 4000 m² Fläche.
Wann ist der Maulwurf aktiv
Unsere Beobachtungen haben ergeben, dass die meisten Hügel in der Morgendämmerung und am Abend zwischen 17 und 20 Uhr aufgeworfen wurden. Tagsüber haben wir auch aktive Maulwürfe wahrnehmen können, jedoch wesentlich weniger.
Einen Maulwurfhaufen erkennen
Ist es ein Maulwurf oder eine Wühlmaus? Es gibt sie wirklich, die Wühlmäuse und es ist nicht immer ein Maulwurf, der sein Unwesen treibt. Bei einem Wühlmaushaufen ist der Haufen ziemlich mittig unter dem Haufen. Der Maulwurf wirft den Haufen mehr seitlich auf.
Futter und Nahrung des Tunnelbauers
Maulwürfe essen kleine Schnecken, Käfer und Würmer. Nimmt man es genau, ist der Maulwurf ein Zeichen für einen gesunden Boden. Mit seinen Gängen trägt er zusätzlich dazu bei, dass der Boden aufgelockert wird und besser durchlüftet werden kann. Wer das „Vergnügen“ dabei zuzuschauen wie gerade ein Haufen aufgeworfen wird, kann neben dem Haufen meistens Regenwürmer aufsteigen sehen. Diese flüchten vor dem Fressfeind an die Oberfläche, wo sie meistens dann von wartenden Vögeln verspeist werden. Anhand der aufsteigenden Regenwürmer kann sogar die Bewegungsrichtung des Maulwurfs abgeleitet werden.
Maulwurfshügel und Gänge stören den Gartenbesitzer
Hand aufs Herz, was uns stört, ist nicht der Maulwurf selbst. Es sind seine Bauwerke und Machenschaften unter unserem Rasen. Die Maulwurfshaufen und auch die Gänge ziehen den Rasen und seinen Anblick ordentlich in Mitleidenschaft. Gegen Regenwürmer hat vermutlich niemand etwas. Diese graben sich ebenfalls durch unseren Boden, hinterlassen jedoch für uns keine sichtbaren Spuren. Ach was wäre es schön, wenn der Maulwurf sich ein Beispiel an den Würmern nehmen würden. Ohne Haufen und Gänge könnte man recht gut mit ihm leben.
Natürliche Feinde des Maulwurfs
Der Maulwurf steht auf der Speisekarte des Bussards, einige Eulenarten aber auch Reiher oder Marder. Der kleine schwarze Gräber ist jedoch sehr scheu und er weiß von seiner Hilflosigkeit übertage. Einen Maulwurf wird man nur sehr selten am Tageslicht sehen. Nachtaktive Jäger können ihn unter Umständen jedoch aus dem Hügel fangen.
Wirft der Maulwurf auf, ist er am wenigsten geschützt. Jetzt ist seine Position bekannt und er befindet sich nahe an der Oberfläche. Räuber haben jetzt die Möglichkeit, die Maulwürfe für einen kurzen, sehr ungeschützten Moment zu erwischen. Tatsächlich hatten wir bereits einmal einen verstorbenen Maulwurf vor der Terrassentür liegen, dieser wurde von einer Katze dort abgelegt. Katzenbesitzer kennen diese Art „Dankeschön“ sonst meist mit Mäusen oder Vögel.