Löwenzahn ist nicht nur eine optisch reizvolle kleine Sonnenblume, sondern wird auch als Kraut und Salat für die Küche verwendet. Auch Honig kann man daraus herstellen und die zarten Blättchen, die sich Ende Februar wie Endiviensalat pflücken und verarbeiten lassen, sollen aromatisch sein und sogar gesund! Wer also Sauerampfer, Brennnessel und Spitzwegerich nicht meidet, sollte sich ruhig mal am Löwenzahn versuchen.
Wann kann der Löwenzahn für den Salat geerntet werden?
Die Blätter, die Du wie Endiviensalat verwenden kannst, kannst Du ab Ende Februar beginnen. Das ist von Ort zu Ort unterschiedlich, da auch die Außentemperaturen sehr variieren können.
Die Blüten kommen entsprechend später, meist im April bis Juni. Sobald sie sich öffnen, kannst Du sie verwenden. Die Stiele selbstverständlich nicht. Erinnerst Du Dich daran, dass Du als Kind immer ganz braune Handflächen hattest, nach dem Pflücken der kleinen Wunderblümchen? Das war das Resultat der Milch, die aus den Stängeln rinnen nach dem Abpflücken. Darin befinden sich Bitterstoffe und beim Verzehr großer Mengen kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Daher wird auch bei der Herstellung von Löwenzahngelee oder – honig empfohlen, die Stiele gänzlich bis zum Blütenstand zu entfernen.
Je eher Du erntest, desto zarter sind die Pflanzenteile noch. Darüber hinaus ist es so, dass beispielsweise 3 Monate alte Blätter bitter werden. Anbauen brauchst Du ihn übrigens nicht, er vermehrt sich ja von allein, später als „Pusteblume“.
Was kann ich mit Löwenzahn anstellen?
Löwenzahn wird in der Küche inzwischen häufig verwendet und auch im heilmedizinischen Bereich. Löwenzahn wirkt aufgrund enthaltener Bitterstoffe und Gerbstoffe, sowie Inulin förderlich für die Gallenausscheidung, appetitanregend und unterstützt die Harnausscheidung.
Leber- und Gallenblasenbeschwerden können also damit unterstützend behandelt werden, wenn das in Absprache mit dem Schulmediziner einhergeht. Gerade Rheumapatienten greifen oft auf Löwenzahn zurück. Auch also Stoffwechselkur und als Entschlackungsmittel wird Löwenzahn propagiert. Einst wurden auch Warzen mit dem milchigen Saft aus dem hohlen Stiel behandelt.
Ein kulinarischer Trend ist es aktuell, Löwenzahn im Wildkräutersalat unter zu bringen, allein schon aus optischen Gründen. Als Kräutertee schwören Aknepatienten teilweise auf die reinigende Wirkung im Frühjahr.
Die Kuhblume wird auch im Pesto verwendet und als Tierfutter – unsere Schildkröte beispielsweise kann von den gelben Blüten nicht genug bekommen!
Löwenzahn entfernen – wie werde ich ihn los?
Nicht jeder Mag den Löwenzahn und so gibt es natürlich auch die Situation, dass der Löwenzahn aus dem Garten entfernt werden soll.
Immer öfter erreichen uns explizit Anfragen, in denen es darum geht, wie man ein Unkraut loswird. Sei es, weil es auf der Wiese als störend empfunden wird oder eben, weil sich – gerade Löwenzahn – so irrsinnig schnell auch über die Beete hinweg verbreitet, aufgrund seiner zahlreichen und weit fliegenden kleinen Schirmchen-Samen. Gerade nach dem Rasenmähen dauert es zumeist keine zwei Tage, bis die gelben Blüten den Rasen wieder erobert haben. Da fragt man sich doch, ob man nicht hätte sogar zusehen können während des Wachsens. Gerade in diesem Jahr ist es witterungsbedingt tatsächlich enorm, wie schnell Wildkräuter wachsen. Meine liebe Gartennachbarin pflegt immer zu sagen: „Wenn nichts wächst, aber das Unkraut wächst immer.“ – Und wie Recht sie doch hat.
Welche „Unkräuter“ wuchern besonders schlimm?
Brennnessel ist recht hartnäckig und breitet sich mannigfaltig und flink aus. Ebenso verhält es sich mit Löwenzahn, der später zur Pusteblume wird, ebenso verhält es sich mit Giersch.
Wie bekomme ich Löwenzahn in den Griff?
Das ist, wie mit allen anderen Wildkräutern auch, ganz einfach in der Theorie: Die Pflanze muss mit Stumpf und Stiel ausgerissen werden. Das heißt im Klartext, dass die Wurzel zwingend mit raus muss. Dabei kann Dir ein Unkrautstecher helfen.
Außerdem musst Du unbedingt vermeiden, dass weitere Samen ausfallen. Dazu solltest Du die Blüten sofort kappen, wenn Du sie sehen kannst. Und diese reifen auch noch nach, also Achtung: Alles, was an Blüten auf Deinem Kompost landet, streut dennoch noch die kleinen Schirmchen aus.
Abschneiden bzw. mähen solltest Du die Blütenkörbe dennoch bitte erst dann, wenn schon gelbe Blütenblätter zu sehen sind. Entfernst Du sie, bevor die Knospen geöffnet sind, kommen die Bienen zu kurz, die von deren Nektar leben.
Wieso gerade ein Unkrautstecher gegen Löwenzahn?
Die Wurzeln des Löwenzahns verankern sich relativ tief im Boden. Zudem brechen sie sehr schnell ab, gerade dann, wenn der Boden sehr trocken und somit hart ist und die Pflanze dann selbst auch porös und trocken. Die Wurzel ist eine fleischige Pfahlwurzel und schafft es in extremen Fällen auf eine Länge von tatsächlich zwei Metern!
Der Unkrautstecher kann die gesamte Pflanze stabil entfernen und hinterlässt vor allem kein Loch im Boden mit einem schier riesigen Durchmesser, sondern eben nur ein ganz schmales, was auch den Verlust an Erde dann eindämmt.
Im den späten Monaten November und Dezember zieht sich die Pflanze aufgrund der kühlen Temperaturen zurück, auch im Januar bleibt er noch verborgen und ab etwa Februar kommen dann ganz langsam wieder die ersten Blätter der Pflanzen zum Vorschein.
Solltest Du ganz und gar auf Nummer sicher gehen wollen, kannst Du die abgetrennten Pflanzen und Blüten auch gern direkt verbrennen. Das gewährleistet zumindest, dass Deine eigenen alten Pflanzen auch in Nachhinein Deinen Garten nicht mehr bestäuben.