Im Oktober kommt es schon mal vor, dass Du in den Garten radelst, um den Hauptweg noch einmal zu jäten und Du einen milden Herbsttag erwischt hast. Dann hockt man da so, die Gedanken schweifen, es duftet nach Erde und Gras und Du fragst Dich, was Du jetzt noch, kurz vor dem ersten Frost, säen könntest, wo Du doch gerade so in der Stimmung bist? Dann freue ich mich, Dir hier ein paar Ideen aufzuzeigen.
Welches Saatgut eignet sich denn so spät im Jahr noch?
Generell nennt man Pflanzen, die es zum Keimen eher frisch mögen: Kaltkeimer. Die Keimung derer passiert nicht zwingend sofort, sondern der Prozess wird im Grunde „lahmgelegt“, bis etwa 10 Grad Celsius herrschen.
Kaltkeimer kannst Du übrigens sowohl draußen in Deinem Garten säen, als auch im Kasten auf Balkonien.
Zu den Kaltkeimern gehören zum Beispiel: Tulpen, Veilchen, Bärlauch, Primeln, Glockenblume, Christrose, Pfingstrose, Pflaume, Schlüsselblume, Waldmeister, Zierlauch und Herbstzeitlose, sowie Knoblauch.
Du kannst beispielsweise Narzissenzwiebeln mittels eines Spatens in den Rasen setzen und Dich daran im Frühjahr dann erfreuen. Krokusse wären dann bereits wieder verblüht, wenn Du Deinen Rasen das erste Mal wieder mähst und sind somit ideal zum Übergang.
Wie lange kann ich altes Saatgut aufbrauchen?
Ich ging immer von der Annahme aus, dass Saatgut nur im aktuellen Jahr gebraucht werden kann. Denn: Was Opa sagte, war Gesetz.
Irgendwann getraute ich mich, zu experimentieren, wenn er nicht hinschaute. Und was passierte? Nicht viel. Opa hatte offenbar Recht.
Doch mittlerweile habe ich mich damit auseinandergesetzt, denn jedes Jahr kaufe ich ein wenig zu viel Saatgut ein und ärgere mich dann über die Verschwendung.
Du kannst also eine Keimprobe machen um fest zu stellen, ob Du Dein Saatgut noch verwenden kannst. Hierzu benötigst Du ein feuchtes Küchentuch oder ein Löschblatt, das Du anfeuchtest. Die Samen werden darauf gesät und Du hältst dieses Biotop schön feucht. Dann kommt es darauf an, wie viele Keime noch kamen. Ist es weniger als die Hälfte Deiner Stichprobe, lohnt es sich, neues Saatgut zu besorgen.
Wovon hast Du noch dieses Jahr etwas?
Was Du definitiv machen kannst, um Dir ein wenig Garten im Winter Zuhause zu bewahren ist, ein paar Töpfe zu füllen und Daheim ein wenig zu säen. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass Du Platz im Fensterbrett hast.
Kresse, Senf und Radieschen kannst Du ganzjährig Zuhause zur Aussaat bringen. Aber natürlich gehen auch andere Kräuter, die meiner Erfahrung nach sogar oft drinnen besser keimen, als im Freiland.
Auch Schnittlauch und Petersilie gehen das ganze Jahr im Innenraum und gerade im Winter genießt doch jeder Hobbygärtner ein wenig Frische auf dem Abendbrotstisch.
Und vergiss nicht, rechtzeitig Material für selbstgemachte Weihnachtsgestecke zu sammeln, auch das kann eine wirklich schöne Winterarbeit sein.