Auf Wunsch einiger Leser nehme ich heute im folgenden Artikel das Thema der blühenden Kletterpflanzen auf. Dieser Themenwunsch wurde mir über das soziale Netzwerk zugetragen, worüber ich mich immer wieder freue. Als erstes fiel mir – natürlich, wie sollte es auch anders sein – die Clematis ein, vor allem, weil ich aktuell ein so wunderschönes Prachtexemplar mit sehr vielen und großen Blüten mein Eigen nennen darf. Und dann fiel mir wieder ein, dass ich in meinem ersten eigenen Garten damals ganz viele Kletterpflanzen hatte: Wilden Wein nämlich, der ausgesprochen hartnäckig war aber wiederrum ebenso dekorativ. Und so kam eins zum anderen, meine orangeblühende Kapuzinerkresse kam gedanklich hinzu und schon nahmen die Gedanken freien Lauf.
Wilder Wein
Wildem Wein wirst Du so schnell nicht Herr werden. Wenn Du zum Beispiel einen Garten übernommen hast, wo sich die hübsche, schnellwachsende und rankende Pflanze bereits seit Längerem heimisch fühlt, dann wird sie Dir auch klar zum Ausdruck bringen, dass sie zuerst da war und auch noch länger, als Du selbst.
Ihn einfach so entfernen werden die Wenigsten wollen doch selbst wenn, dann wird das etwas mehr, als eine triviale Tagesaufgabe.
Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse hatte meine Oma früher schon ganz viel auf ihrem Balkon und ich fand die intensive Farbe der Blüten und die kleinen Kapern immer sehr faszinierend.
Inzwischen habe auch ich selbstgezogene Kapuzinerkresse auf meinem eigenen Balkon, wobei ich sie einst zog um immer frisches und unbehandeltes Schildkrötenfutter vorrätig zu haben.
Ich würde Kapuzinerkresse als durchaus pflegeleicht bezeichnen, sie wachsen allerdings deutlich langsamer als zum Beispiel Waldreben.
Kapuzinerkresse lässt sich prima in Ampeln oder Töpfe pflanzen, bei mir hängen sie sich direkt am Balkongeländer aus und ziehen sich dadurch gut in die Länge. So richtig rankfreudig allerdings empfinde ich sie nicht. Pro Pflanze kommen verhältnismäßig wenige Blüten, jedoch bin ich vermutlich nur so verwöhnt von meiner Clematis.
Hopfen
Hopfen wird im Allgemeinen nicht in Kleingärten angebaut, sondern im großen Stil für Brauereien. Nicht nur Bier wird aus dem Hanfgewächs gemacht, Hopfen gilt auch als regelrechte Heilpflanze. Vor allem beruhigend soll sie wirken und auch antibakteriell, weswegen Bier – vor allem im warmen Zustand – bei Infekten und Blasenentzündungen empfohlen wird.
Die sich im Uhrzeigersinn windende, ausdauernd krautige Kletterpflanze sieht dennoch in ihrer Blüte ausgesprochen dekorativ aus.
Clematis
Clematis ist eine meiner Lieblinge. Es gibt ausgesprochen viele verschiedene Arten. Sie unterscheiden sich sowohl in Farbe, als auch Ansprüchen. Einige Sorten vertragen direkte Sonne sehr gut, andere flüchten vorzugsweise in den Schatten.
Kletterrose
Mehr als 70 verschiedene Sorten gibt es von der Kletterrose. Oft findet man sie an Holzspalieren und Rosenbögen im Eingangsbereich der Gärten, leider leiden sie jedoch häufig unter Blattläusen.
Ganz anspruchslos ist die Kletterrose nicht, einmal jährlich will sie gedüngt werden. Gießen allerdings musst Du nicht, es sei denn, es ist sehr lange sehr trocken.
Was das Wachstum und das Rankverhalten anbetrifft steht die Kletterrose der Waldrebe kaum in etwas nach. Allerdings muss die Kletterrose sorgfältig verschnitten werden, damit sie ihre Blüten auch behält und weiterhin kräftig bleibt.
Efeu
Achtung, giftig! In Gärten, wo neugierige Hunde oder Kleinkinder unterwegs sind, würde ich Efeu tunlichst meiden. Der Verzehr ist unbekömmlich, die Pflanze beinhaltet Stoffe, die für uns Menschen giftig sind. Dennoch galt sie im Jahr 2010 als Arzneipflanze des Jahres.
Praktisch an Efeu ist: Es ist dauernd grün, sodass eine auf diese Weise verschönerte Fassade nicht kahl wirken wird. Doch Achtung – Baumschäden sind hierbei nicht ausgeschlossen, denn Efeu überwuchert gerne ganze Bäume.
Klettertrompeten
Die Trompetenblume an sich ist schon ein echter Hingucker und trägt ihren Namen nicht umsonst: Die hübschen, kräftig gefärbten Blüten wirken wie ganz kleine Trompeten, die das Köpfchen gen Himmel recken.
Im Kübel wollen die Trompeten nicht wohnen und das müssen sie auch gar nicht, denn sie sind weitestgehend frosthart. Erfahrungsgemäß schafft die Pflanze es bis auf minus 15 Grad Celsius ohne große Schäden. Auch was die Wasserzufuhr betrifft ist die Klettertrompete eher bescheiden. Allerdings blüht sie auch er verhältnismäßig spät, aber dann bis zum Frost hindurch.
Brombeeren
Brombeeren haben es in sich und damit sind nicht die in der Frucht nachweislich vorhandenen Vitamine gemeint.
Die stacheligen, störrischen und durchsetzungsfähigen Schosser, die sich an jeder Fassade starr entlangschlängeln haben derart boshafte Stacheln, dass es mir neulich sogar die derben Gartenhandschuhe zerstochen hat.
Wenn Du selbst oder Dein Vorgänger in Deinem Garten keine Rhizomsperre in den Boden eingelassen hat, hast Du kaum eine Chance, die Brombeeren in Zaum zu halten. Gleiches gilt übrigens auch für Himbeerpflanzen.
Wer also gerne eine auf natürliche Weise verschönerte Fassade haben möchte, muss sich nicht an kletternde und sich windende, vor allem jedoch stachelige Obstgehölze berufen.
Wicke
Die Wicke, ein Schmetterlingsblütler, hat kleine, aber dafür sehr viele Blüten in weiß oder zartem bis kräftigem Violett. Sie gehört zu den Platterbsen und es gibt sie sowohl einjährig, als auch ausdauernd krautig.
Vor allem an Spalieren findet man die Wicke oft, aber auch erschnuppern kann man sie, denn sie duftet im Allgemeinen ausgesprochen aromatisch.
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